Chihiros Reise ins Zauberland
Eine Filmanalyse
Von Alin Bernunzo und Luisa Grete
Im Rahmen des Seminars Einführung in qualitative Methoden der Sozialforschung
STAGING
Miyazakis Bildwelt speist sich aus der japanischen Kultur, nimmt aber viele auch uns vertraute Motive auf: Die Reise in eine andere Welt, Metamorphosen, das Motiv der ungleichen Zwillinge usw. sind nur einige davon.
Für uns ungewohnt ist die offenbar japanische Vorliebe für sich ins Gigantische auswachsende und alles überwuchernde, verschlingende oder überflutende Wesen, wie etwa der Faulgott eines darstellt.
Perspektive
Die Bildwelt die Miyazaki in Chihiros Reise ins Zauberland schafft, besteht aus Elementen der japanische Kultur, aber zeigt auch viele uns vertraute Motive auf: Die Reise in eine andere Welt
(z.B. Alice im Wunderland), das Motiv der ungleichen Geschwister oder Metamorphosen.
Vor allem aber hat Miyazaki eine Vorliebe für ins Monumentale auswachsende, alles verschlingende und alles überflutende Wesen wie es zum Beispiel das Ohngesicht oder der Flussgott darstellt (Bild 8).
Hierdurch wird bei der Perspektive auch oft die der Obersicht verwendet um dem Zuschauer einen Überblick über die Größe und das Ausmaß des Gezeigten zu bieten. Sie wird eingesetzt um das Publikum mit der Umgebung eines Akteurs vertraut zu machen und ihm neben Orientierung auch einen Maßstab zu geben. Zudem wird sie verwendet um die Blickperspektive einer sehr großen auf eine sehr kleine Person (Bild 9) darzustellen.
Um dem Zuschauer die Überfülltheit eines Raumes, wie zum Beispiel das nahezu grotesk überbelegte Spielzimmer von Boh (Bild 10), nahezubringen, wird Chihiro oftmals aus der Obersicht gezeigt.
Wieder ein Versuch dem Zuschauer den Konsumismus und auch die Umweltverschmutzung bewusst zu machen.
Bild 8: Flussgott
Bild 9:
Größenunterschied
Chihiro - Gott
Bild 10:
Bohs Spielzimmer
Anfänglich wird sie auch oftmals eingesetzt wenn Chihiro allein und ängstlich durch die Zauberwelt irrt. Sie unterstreicht die Hilflosigkeit der zu Beginn noch furchtsamen Filmprotagonistin und lässt sie anfangs orientierungslos, klein und verängstigt wirken.
Hier findet sich auch wieder ein Verweis auf das Thema der Kindheit, da durch diese Perspektive Chihiro infantil und kindhaft wirkt.
Bild 11: Bildcollage Obersicht
Movement
Miyazaki Vorliebe für das Gigantische wird vor allem durch lange Kamerafahrten und Schwenks unterstrichen (Video 3).
Auch sie sollen das Verhältnis von Mensch und Natur bewusst machen.
Die Landschaften, Szenarien, Naturbilder und Raumgestaltungen, in denen Miyazaki seine Geschichte ansiedelt, machen dem wieder Zuschauer klar, wie klein ein Mensch eigentlich in Bezug zur Erde ist.
Er ist Teil einer großen Welt, auf die er achtgeben sollte und nicht ihre Güter in jeglicher Art und Weiße aufzubrauchen. Ein Leben im Überfluss macht nicht glücklich.
Häufig verwendet wir hier die Totale.
Ebenfalls um dem Zuschauer noch einmal die Dimension der jeweiligen Gebäude und Räumlichkeiten bewusst zu machen.
Auch hier wieder ein Rückschluss auf das Thema der Übertreibung und eine Kritik gegenüber der Konsumgesellschaft. Menschen werden kleingemacht vor riesig beleuchteten Götterschiffen und
- gebäuden und gehen nahezu unter in einem Raum überdimensionalen Essens.
Auch das prägnante Thema des Umweltschutzes wird durch eine Totale auf den gigantischen Schmutzberg, den Chihiro aus dem Flußgott gezogen hat, aufgegriffen.
Einstellungsgrößen
Bild 12: Totale Haus Bild 13: Totale Götterschiff Bild 14: Essen
Bild 14: Schmutzberg Flussgott
Video 3: Movement