FAZIT 

 

Auf den ersten Blick ist „Chihiros Reise ins Zauberland“ ein Kinderanime mit verzaubernder Musik und einer wunderschönen, märchenhaften Bilderwelt. Doch auf den Zweiten Blick behandelt dieses Anime gesellschaftskritische Themen wie Umweltverschmutzung und Konsumnismus.
Die anfangs traumhafte Zauberwelt entpuppt sich im Laufe des Films ebenso modern und durchstrukturiert wie unsere heutigen Lebensumstände.

Dadurch, dass sich Chihiro durch ein System kämpft, das der realen Welt ähnelt, und sich hierdurch auch weiterentwickelt, ist dieses Anime mehr eine Geschichte über die Moderne, als über eine Zauberwelt.

Medienpädagogisch betrachtet, ist die Protagonistin gut gewählt, da sie eine Figur ist, mit der sich auch Kleinkinder identifizieren können. Sie bringt gerade Jüngeren durch wohl gewählte Worte und bedachte Taten die Wichtigkeit oben genannter Themen nahe.
Dennoch sind manche Szenen vom Inhalt her für kleiner Kinder nur schwer verständlich und auch die Ambivalenz der einzelnen Filmfiguren ist vermutlich erst für Kinder im Einschulungsalter greifbar. Auch die Länge ist für einen Film ab USK 0 mit 122 Minuten zu lang, da die Aufmerksamkeit bei jüngeren Kindern schneller schwindet.
Zudem könnten bei Kleinkindern durch die Steigerung mancher Figuren in nahezu groteske Größen (z.B. das Ohngesicht oder Yubaba), Ängste hervorgerufen werden, die zudem durch die Untermalung mit bedrohlicher Musik, die in manchen Sequenzen zu finden ist, unterstützt werden.

Im Gegenzug dazu sind jedoch auch viele humoristisch geprägte Elemente zu finden, die von der Tollpatischigekeit Chihiros bis hin zu einem, in ein Meerschweinchen verwandeltes Rießenbaby reichen.
Dadurch kommen wir auch zu dem Schluss, das „Chihiros Reise ins Zauberland“ im großen und ganzen ein lehrreicher Anime ist, der nicht nur Kindern mit wundersamen Bildern und bezaubernden Charakteren, das Auge für das Wesentliche öffnet, sondern auch Erwachsene an die Quintessenz des Lebens erinnert.